Exkursion zum Genlabor

Exkursion zum Genlabor

Der Bio Leistungskurs war zusammen mit ein paar sehr interessierten Schüler:innen der Bio Grundkurse am 07.12.22 unterwegs auf den Spuren des genetischen Fingerabdrucks bei KölnPUB in Frechen. Die Exkursion findet jährlich statt. Daher kamen die begeisterten Schülerinnen und Schüler auf die Idee, die Exkursion mit weniger Text aber dafür mehr Bildern in Form eines Padlets zu präsentieren. Klicken Sie auf das unten stehende Bild und erleben Sie die Exkursion in Foto und kurzen Videos!

 

Stefanie Wirth
Exkursion zum Bioland Lammertzhof

Exkursion zum Bioland Lammertzhof

Am Freitag, dem 11.11.2022 fuhr der Erdkunde-Leistungskurs aus der Q1 zu einem Bio-Landwirtschaftsbetrieb in Kaarst-Büttgen, dem Lammertzhof. Diese Exkursion wird jährlich im Rahmen des Themas „Agrobusiness“ durchgeführt. Begleitet wurden die Jugendlichen durch Claudia Schall und Jens Hühner. Lesen Sie hier einen Bericht dreier Teilnehmerinnen:

Nachdem wir uns bereits mehrere Wochen mit verschiedenen Arten von Landwirtschaft auseinandergesetzt hatten, durften wir uns dies am Beispiel des Biolands in Kaarst genauer angucken. Der Lammertzhof ist schon seit mehreren Generation im Familienbesitz von Familie Hannen. 

Wir hatten das Glück, eine Führung durch Heinrich Hannen, dem Inhaber des Bio-Betriebs,  zu bekommen. Durch ihn erfuhren wir, dass auch in diesem Betrieb vor nicht allzu langer Zeit konventionelle Landwirtschaft betrieben wurde. Nachdem Heinrich Hannen sich bewusst wurde, wie viele beunruhigende Folgen durch die konventionelle Landwirtschaft entstehen, konnte er seine Eltern überzeugen. Seit 1989 arbeitet das Unternehmen nach den Prinzipien des Biolandbaus. 

Genau diese Begeisterung durften wir von dem Inhaber, aber auch von den Mitarbeitern erfahren. Heinrich Hannen lebt für seinen Bio-Betrieb und versucht ihn Jahr für Jahr noch umweltfreundlicher und nachhaltiger zu machen. Diese positive Energie durften wir miterleben. Nachdem er uns stolz sein Unternehmen gezeigt hatte, stand eine Verkostung für uns an. Wir durften von Tomaten, über Fenchel, bis zum Salat alles probieren. Dabei fiel uns allen auf, dass das Gemüse viel intensiver und leckerer schmeckte, als in einem herkömmlichen Supermarkt. 

Während der ganzen Führung wurden wir von den frei herumlaufenden Hühnern verfolgt. Diese machten auf unseren Kurs einen sehr glücklichen und gesunden Eindruck. Nachdem in einer Abschlussrunde noch offene Fragen geklärt wurden, sind wir in den Hofladen des Hofes gegangen. Hier bieten sie neben ihren eigenen Produkten noch viele andere Bio-Produkte an.

(von Madleen, Nina und Caren, Q1)

 

Claudia Schall
Einblicke in die Komponistenwerkstatt

Einblicke in die Komponistenwerkstatt

Am 27.9. besuchten die zwei Musikkurse der Jahrgangsstufe EF  die Tonhalle. Dort hatte die Konzertpädagogin Ariane Stern ein Programm für die Jugendlichen zusammengestellt. Sie kamen nach einer Führung in Kontakt mit zwei jungen Komponist*innen, dem transmedialen Komponisten Vincent Stange und der Klangkünstlerin und Architektin Nathalie Brum, die die Schüler*innen in ihre Arbeitsweise einführten und sie anschließend praktisch tätig werden ließen. Zum Abschluss präsentierte Hauke Berheide Auszüge aus seiner Arbeit Windy City, welches  wenige Tage später in der Tonhalle uraufgeführt wurde. Der große Aufwand in der Vorbereitung des Tags und die Wertschätzung, die den Jugendlichen entgegengebracht wurde, blieb allen in guter Erinnerung. Lesen Sie hier den Bericht einer Schülerin:

Während der UIBF Woche hatten alle Schüler „besonderen“ Unterricht. Jeden Tag gab es neue Aktivitäten, und bei uns in der EF haben am Dienstag die beiden Musikkurse eine Exkursion in die Tonhalle gemacht. Viele von uns kannten die Tonhalle schon aus der Grundschule. Wer kennt es noch, das Singpausenkonzert? Es fand immer in dem großen, wunderschönen Konzertsaal statt, welcher früher einmal ein Planetarium war, weshalb er diese kuppelartige Form hat. Unsere Lehrerinnen Caroline Piffka und Osia Topsi hatten die Idee, uns dort Ariane Stern, die Konzertpädagogin der Tonhalle die für solche Ausflüge zuständig ist, vorzustellen. Sie führte uns erst einmal durch die Tonhalle. Sie zeigte uns den großen Konzertsaal und erzählte seine Geschichte und wie er aufgebaut ist. Wie schon gesagt, früher (1926) war die Tonhalle ein Planetarium. Doch in den 70ern wurde es zu der Tonhalle, die wir kennen. 2005 wurde die Tonhalle renoviert, neu angestrichen und die Akustik wurde durch Schallumlenkungen perfektioniert. Außerdem wurde die Kuppel mit kleinen Leuchtionen versehen, damit die Tonhalle immer noch an das eigentliche Planetarium erinnert und man die Konzerte noch mehr genießen kann. Ariane Stern zeigte uns außerdem noch die Bühne, von dort aus konnte man den ganzen Konzertsaal sehen. Den Backstage Bereich zeigte sie uns auch, und wir durften sogar in den Raum unter der Bühne, wo die Instrumente gelagert werden. Für mich eine tolle Erfahrung.

Danach trafen wir uns mit zwei jungen Komponist/innen namens Nathalie Brum und Vincent Stange in dem etwas kleineren Kammermusiksaal, der „nur“ 300 Plätze hat. Sie erzählten uns erst einmal ein bisschen was von ihrem Beruf, dass sie mit Tönen aus alltäglichen Situationen komponieren. Wir saßen alle in einem Kreis und sollten für ein paar Minuten ganz leise dem Raum zuhören. Was wir für Geräusche von draußen hörten, das war zum Beispiel Wind oder die Straßenbahn. Aber auch in dem Raum hörte man einiges, obwohl wir still waren. Man hörte zum Beispiel das Rauschen eines Beamers, oder das Rascheln unserer Kleidung. Manchmal musste jemand niesen oder kichern. Danach beschrieben wir, was wir gehört haben und sprachen über die Wirkung, der zeitweise durchbrochenen Stille. Im Folgenden sind wir mit iPads hinaus auf die Straße gegangen. Dort haben wir in kleinen Gruppen die alltäglichen Geräusche aufgenommen. Das waren zum Beispiel das Platschen einer Pfütze, oder wie jemand die Treppe hinauf geht. Natürlich auch Autogeräusche, oder eine Fahrradklingel. Eigentlich war alles dabei. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir natürlich noch nicht, wofür wir all diese Geräusche aufnehmen sollten, doch das erfuhren wir bald. Wir sind anschließend mit unseren aufgenommenen Geräuschen in den großen Konzertsaal gegangen. Dort durften wir unser Lieblingsgeräusch immer dann abspielen, wenn wir es gerade für richtig hielten. Anfangs standen wir noch alle in einer Reihe, danach durften wir uns einen Platz im ganzen Saal aussuchen und durften dort unser Geräusch abspielen. Ganz am Ende sollten wir uns frei im Raum bewegen. All das wurde aufgenommen und am Ende entstand unsere eigene Komposition. Hören Sie hier:

Nach dieser Erfahrung trafen wir uns wieder in dem etwas kleineren Kammermusiksaal. Dort trafen wir noch den Komponisten Hauke Berheide, der uns Teile seiner Komposition zu dem Film Windy City zeigte. Er arbeitet auch mit Ton, jedoch versucht er alltägliche Geräusche wie Vogelzwitschern oder das Knistern von Schnee mit Instrumenten nachzuspielen. Er überlegt sich wie zum Beispiel ein Vogel klingen könnte, und was man mit einem Vogel verbindet, sucht sich dafür ein Instrument aus und stellt damit diesen Vogel dar. Dies war eine echte Erfahrung, da er uns auch oft fragte, was wir mit diesem Geräusch verbinden würden. Es war sehr interessant einmal mit einem echten Komponisten zu reden, und als erste seine Arbeit zu hören. Generell bot dieser Ausflug eine sehr aufschlussreiche Erfahrung, aus der man lernen konnte. Der Ausflug hat großen Spaß gemacht. Ich habe viel über Geräusche gelernt und sie zum ersten mal richtig wahrgenommen. Denn sonst bemerke ich gar nicht, was Geräusche alles bewirken und auslösen können. Mit Geräuschen kann man sehr viel machen, und genau das lernten wir in der Tonhalle.

(von Pina Wagner)

Hier noch ein kurzer Eindruck von der Präsentation durch Hauke Berheide:

und ein paar Fotos:

(Fotos zum Teil von: Vincent Stange)

 

Caroline Piffka
Exkursion zur „Electro“-Ausstellung

Exkursion zur „Electro“-Ausstellung

Die Ausstellung „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“ blickt im Düsseldorfer Kunstpalast auf die große Geschichte hinter der elektronischen Musik. Im Kunstpalast in Düsseldorf liegt der Fokus natürlich auf der Band „Kraftwerk“, die mit ihrer 1970 in Düsseldorf gegründeten Band einen ganz wichtigen Part in der Geschichte der elektronischen Musik hat. Ralf Hütter von Kraftwerk hat sogar den Ausstellungsparcours mitgestaltet. Museums-Generaldirektor Felix Krämer verspricht «eine der lautesten Ausstellungen, die Sie je besucht haben». Die Musikkurse der Jahrgangsstufe Q1 besuchten die Ausstellung, dessen Thema perfekt zum Zentralabiturthema „Auswirkungen neuer Technologien auf musikalische Gestaltung: Elektroakustische und elektronische Musik“ passt. Wie die Ausstellung bei den Jugendlichen ankam, können Sie hier lesen:

Heute am 03.02.2022 durften wir, der Musik GK1, betreut von Frau Lang, uns in das Museum des Kunstpalasts begeben und uns die Ausstellung von Kraftwerk anschauen. Doch wer oder was ist Kraftwerk eigentlich? Kraftwerk ist eine deutsche Band aus Düsseldorf, die 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider gegründet wurde. Kraftwerk zeichnet sich dadurch aus, dass sie wesentliche Mitbegründer der Düsseldorfer Schule in der elektronischen Musik sind und deshalb werden diese auch als Multimedia-Projekt bezeichnet. Die Führung wurde begonnen, indem nach unserem Wissen aus dem 19. Jahrhundert gefragt wurde und wie wir dieses mit Kraftwerk bzw. den heutigen Innovationen assoziieren. Allerdings interessierte sie auch unser individueller Musikgeschmack und dabei lauteten die Antworten der Schüler: RnB, Rap, Blues etc. Also eher weniger Elektro und Techno, wie man es bei Kraftwerk gewohnt ist. Dies machte es umso spannender Kraftwerk richtig kennenzulernen, da die Dissonanzen der verschiedenen Musikstile immens waren. [weiter unter dem Video…]

Ganz besonders begeistert hat und der tanzende Würfel, der so erstaunlich menschlich wirkt:

 

Im Raum der Ausstellung war es eher dunkler und man könnte ihn schon als Partyraum bezeichnen – laute Techno-Musik, Led-Lichter und festliche Stimmung. Beim Betrachten der einzelnen Gegenstände erklärte uns die Führerin, dass es Musikinstrumente gibt, die man noch nicht einmal anfassen muss, damit sie Töne erzeugen können, wie zum Beispiel das Theremin. Dabei ist mir aufgefallen, dass Innovationen und technische Fortschritte unsere Gesellschaft prägen, daher gilt mein Dank Kraftwerk, denn Technik ist unserer Zeit allgegenwärtig. Doch weiter zur Ausstellung: Hier konnten wir die Rekonstruktion des Studios von Jean-Michelle Jarre sehen. Jean-Michel Jarre, ist ein französischer Musiker, Komponist und Musikproduzent. Ab Anfang der 1970er Jahre entstanden Kompositionen für den Synthesizer, also für ein Musikinstrument, das auf elektronischem Wege per Klangsynthese Töne erzeugt, die als wegbereitend für die elektronische Musik gelten. Der Synthesizer ist eines der zentralen Werkzeuge in der Produktion elektronischer Musik. Des weiteren durften wir uns auch Tonbandgeräte anschauen, welche Verzerrung im Ton mit sich bringen. Auch von dem deutschen Komponisten Karlheinz Stockhausen gab es unzählige Fotos und Werke. Stockhausen gilt vor allem in seiner Eigenschaft als Pionier der elektronischen Musik als einer der bedeutendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts.
Im Nachhinein konnten wir Visualisierungen der Menschen-Roboter sehen, welche sich auch bewegten. Sie sahen wirklich genauso aus wie Kraftwerk! Nach der Führung und den Erzählungen haben wir uns in das Album Kraftwerks reingehört und das sogar mit 3D Brille. In den verschiedenen Musikvideos arbeitet Kraftwerk mit geometrischen Formen und diese wirken ästhetisch auf Fans und Zuhörer. Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass Kraftwerks Musik sich aktualisiert, wie zum Beispiel in Bezug auf Fukushima. Schließlich war es nicht schwer zu verstehen, dass Kraftwerk großen Einfluss auf die ganze Welt hatte, denn einige berichteten: „Kraftwerk sind keine Deutschen oder Weißen, sie sind die Roboter“ Ebenso wurde uns über den sogenannten Dance Floor der Motorcity Detroits erzählt. Dort tanzten die verschiedensten Persönlichkeiten bis ins Jahre 1970, denn sie konnten sich mit der Musik identifizieren. Es gab ihnen ein Gefühl von Freiheit und vor allem Unabhängigkeit. Diverse Bilder zeigten auch: „Say nice things about Detroit!“ oder „We dance together!“ Detroit bot Platz für jeden, denn die abstrakte instrumentale Natur der elektronischen Musik schafft einen offenen Raum für alternative Identitäten, Lebensweisen und Ideale. Häufig wurde sie deshalb als eine Flucht in „imaginäre Welten“ wahrgenommen und als unpolitisch und inhaltslos kritisiert. Doch etliche Musikevents haben auch eine politische Dimension: Für viele Teilnehmer*innen repräsentieren sie den Wunsch nach Freiheit und Gemeinschaft- sei es für die LGBTQ-Community, viele Jugendlichen nach der Wiedervereinigung oder Gruppierungen, die als Reaktion auf empfundene Repressionen eine unabhängige, gemeinschaftsbasierte Kultur entwickelt haben. Auch hier spielen Masken eine immens wichtige Rolle, doch nicht wirklich Corona-bedingt, denn seit den Anfängen von House und Techno pflegen viele Kunstschaffende die Anonymität oder verstecken sich hinter fiktiven Figuren oder Masken. Diese Art der Identitätsdarstellung ist ein Weg, um, im Gegensatz zur Rockmusik im Hintergrund zu bleiben und den Fallstricken des Ruhms zu entgehen. Die Anonymität in der elektronischen Musikszene hat über die Jahre immer weiter zugenommen und es kamen neue Bedeutungsebenen hinzu: Die Maske kann sowohl ein witziges und theatralisches Accessoire sein, als auch ein technisches Gerät. Gleichzeitig kann sie als Verweis auf eine bestimmte Kultur gelten oder als Kommentar zu Identität und Gender gelesen werden. Ziemlich interessant meiner Meinung nach.

Ich habe heute viel gelernt und das nicht nur über Kraftwerk!
(von Ouafae Tahiri)

Interessiert? Die Ausstellung läuft noch bis Mai 2022. Infos gibt es hier, auf der Seite des Kunstpalastes. Den Trailer können Sie hier sehen:

 

 

Heidrun Lang
Chinakohl vom Niederrhein – Nachhaltige Landwirtschaft hautnah miterleben

Chinakohl vom Niederrhein – Nachhaltige Landwirtschaft hautnah miterleben

Die Message scheint angekommen zu sein: Ein bewussterer Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen wird immer wichtiger, für jede:n von uns. Besonders beim Thema „Ernährung“ ist einerseits in unserer globalen Gesellschaft noch viel Spielraum offen, andererseits ist die Hürde für Einzelpersonen, selbst einen Teil zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen, oft gar nicht so hoch wie gedacht. Um also bereits frühzeitig Handlungswege aufzuzeigen, führt die schulische Laufbahn für viele Schüler:innen bei uns über einen Besuch auf dem Bioland Lammertzhof in Kaarst bei Neuss. Dort konnte auch in diesem Winter wieder erkundet werden, wie einige unserer Lebensmittel vom Saatgut bis zu uns auf den Tisch gelangen – und das in vielen Bereichen bereits klimaneutral, vor allem aber auch ökologisch.

Ein Highlight der Q1-Geographie-Exkursion war diesmal allerdings das live Erlebnis der hofeigenen Wildjagd auf den umliegenden Feldern – mitsamt Begutachtung eines erlegten Hasen, bei dessen Anblick sicher einigen die Lust auf Fleisch vergangen ist. Zum Glück klärten auch hier die Hofbesitzer unsere große Gruppe Jugendlicher auf, weshalb eine solche Jagd durchaus mit Aspekten des Naturschutzes zu vereinbaren ist, ja sogar einen aktiven Umweltschutz in einer Nutzlandschaft darstellt. Herr Hannen Senior und Junior nahmen sich über den gesamten Besuch hinweg auch diesmal wieder ausführlich Zeit, über biologisch-nachhaltige Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels zu informieren und alle Fragen nach einer Ernährungssicherung bei einer steigenden Weltbevölkerung aus ihrer Sicht zu beantworten, oder zumindest Impulse zum Nachdenken für die Schüler:innen und ihre Lehrkräfte zu setzen.

 

Johannes Budde
Von der Spucke zum genetischen Fingerabdruck

Von der Spucke zum genetischen Fingerabdruck

Wie wird DNA aus lebenden Zellen gewonnen? Wie funktioniert das Verfahren PCR, dass zurzeit auch bei dem Test auf Covid-19 angewendet wird? Und wie kann das gewonnene und vervielfältigte Erbgut schließlich sichtbar gemacht werden?

Diesen aktuellen und spannenden Fragen gingen die Schülerinnen und Schüler des Biologie Leistungskurses der Q1 ganz praktisch auf den Grund. Bereits zum dritten Mal in Folge verbrachte der Biologie-Leistungskurs einen ganzen Tag in einem Profi-Labor des Vereins „KölnPub“, der Fortbildungsmaßnahmen für Schulen, Wirtschaft und Politik im Bereich der Biologie und besonders in der Molekulargenetik organisiert und durchführt.

Die theoretische Einführung in das Thema hatten die Schülerinnen und Schüler bereits im Unterricht erhalten. Obligatorisch wird das Praktikum parallel zum Lehrplanthema „Molekulargenetik“ geplant und durchgeführt, so dass der Kurs nach einer kurzen Einweisung sofort anfangen konnte, zu arbeiten.

Die Schülerinnen und Schüler extrahierten dazu eigene DNA aus Mundschleimhautzellen. Dabei waren viele Arbeitsschritte notwendig, die sie einzeln an ihren Laborarbeitsplätzen durchführen mussten. Exaktes und sauberes arbeiten, Umgang mit kleinsten Mengen diverser Chemikalien zum Lösen und Säubern der Zellbestandteile und die Handhabung verschiedener Laborgeräte stellten den Kurs vor große Herausforderungen.

Das Ziel der Arbeit sollte es sein herauszufinden, ob man ein bestimmtes genetisches Merkmal nur von einem, oder von beiden Elternteilen vererbt bekommen hat; dieses Merkmal konnte man dann mit dem genetischen Fingerabdruck sichtbar machen. Gleichzeitig lernte der Kurs im Detail alle Arbeitsschritte kennen, wie sie dazu in Laboren notwendig sind, z.B. beim Landeskriminalamt, wo Täterspuren wie Blut oder Hautschuppen in einem genetischen Fingerabdruck (Foto) sichtbar gemacht werden, oder eben, ganz aktuell, um DNA von Viren nachzuweisen.

Die gewonnene DNA wird in einem Gerät (Thermocycler) vervielfältigt und schließlich in einem elektrischen Feld (Gel-Elektrophorese) aufgetrennt. Durch das Hinzufügen eines lumineszierenden Farbstoffes kann die DNA in Form eines so genannten Bandenmusters sichtbar gemacht werden. Über Lage und Länge der Bandenmuster kann dann eine Aussage über das Vorhandensein bestimmter genetischer Merkmale getroffen werden (Foto).

Am Ende des Tages hatte der Kurs nicht nur einen spannenden Arbeitstag hinter sich, sondern auch einen Eindruck von der täglichen Arbeit im Labor, die gerade im Bereich der Biologie besonders vielfältig und abwechslungsreich ist.“

 

Gregor Hiepler