Schulprofil

Geschichtliche Entwicklung

Das Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium liegt im Herzen Düsseldorfs zwischen Stadtmitte, Mörsenbroich, Grafenberg und Flingern.

1911 als Lyzeum, eine höhere Mädchenschule, mit Schwerpunkt in den Fächern Religion, Deutsch und Französisch (als zunächst einzige Fremdsprache) gegründet, erhält die Schule 1914 den Namen Auguste-Viktoria-Schule – Namenspatronin ist die Gattin des deutschen Kaisers Wilhelm II. Die Mädchenschule zieht in den „prächtigen Neubau“ an der Lindemannstraße ein.

1925 wird die Goethe-Oberrealschule für Jungen Untermieter und 4 Jahre später werden die beiden Schulen zum Oberlyzeum ausgebaut mit dem Ziel der Reifeprüfung. Nach Auflösung der Goethe Oberrealschule für Jungen 1937 und Angliederung der privaten Schulen Müller-Lyzeum und Goetheschule erhält die Auguste-Viktoria-Schule 1946 offiziell ihren heutigen Namenspatron, Johann Wolfgang von Goethe. Die Zahl der Schülerinnen stieg schnell an und erreichte 1951 die Zahl 1200. Die Goethe-Schule wurde in Goethe I und Goethe II (später Clara-Schumann-Schule bzw. Georg-Büchner Aufbaugymnasium) geteilt. Goethe I an der Lindemannstraße, seit 1973 Goethe-Gymnasium, bekam einen neusprachlichen und einen naturwissenschaftlichen Zweig.

1983 kam es zur Vereinigung mit dem Rethel-Gymnasium, offiziell heißt die Schule nun Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium. Das damals „beste Sport-Gymnasium“ der Stadt, wie mancher Lehrer heute noch sagt, bringt unter anderem die Skifahrt nach Jochgrimm in den Dolomiten mit an die Lindemannstraße. Diese traditionsreiche Fahrt füllt bis heute das „Buch der schönsten Erinnerungen“ einer Abiturientin oder eines Abiturienten.

1984 macht am Goethe-Gymnasium jetzt und in den folgenden Jahren die Theater-AG durch Inszenierungen von Stücken wie „Sommernachtstraum“ und „Lysistrata“ auf sich aufmerksam. Die „Theatergruppe am Goethe“ wurde gegründet und erwirbt über die Jahre bundesweit einen sehr guten Ruf.

1990 findet erstmals das Schülertheater-Festival „Maskerade“ in der Aula des Goethe-Gymnasiums statt. Im gleichen Jahr startet der bilinguale Zweig; das heißt, Englisch wird in den beiden ersten Jahren verstärkt unterrichtet, ab Klasse 7 findet der Unterricht in Erdkunde, später auch in Geschichte und Politik in englischer Sprache statt, bis heute.

profil_logo_sRGBZwei Profile des heutigen Goethe-Gymnasiums mit ehemaligem Rethel-Gymnasium waren entstanden; obwohl man durchaus sagen könnte, dass die Geburtsstunde des sprachlichen Schwerpunktes bereits auf das Gründungsjahr zurückgeht.

Auch andere wesentliche Bausteine haben sich aus der Geschichte der Schule entwickelt. So war das umfangreiche Schulseelsorge-Angebot bereits Grundgedanke des Bildungs- und Erziehungskonzeptes 1911, die Profilklasse MEX (Mathematik-Experimentieren) des heutigen MINT-freundlichen Gymnasiums könnte seinen Vorfahren im naturwissenschaftlichen Zweig der Goethe I-Schule der 50er Jahre haben, und der künstlerische Schwerpunkt des heutigen Gymnasiums begann mit den Erfolgen der Theaterarbeit in den 80er Jahren.

1999, am 250. Geburtstag des berühmten Namenspatrons Johann Wolfgang von Goethe, feiert das Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium sein erstes bilinguales Abitur, und 2011 feiert die Schule an der Lindemannstraße sein 100jähriges Jubiläum.

Heute, im Jahr 2016, ist das Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium ein städtisches Gymnasium mit dem Anspruch an sich selbst, den Bildungs- und Erziehungsauftrag voll zu erfüllen und im Sinne des Namenspatrons Johann Wolfgang von Goethe – „Denn es muss von Herzen gehen, was auf Herzen wirken soll“ – Schulglück zu schaffen.

profil_logo_sRGBHeutiges Profil

Dieses Schulglück am Goethe soll durch die Realisierung der folgenden drei Aspekte gelingen, Lernen und Leisten – das bedeutet Lernen für das „Ich“ im Intentionsgedächtnis – , Lernen mit Freude – das heißt Lernen für das „Selbst“ im Extensionsgedächtnis – und Lernen durch Andere – das öffnet Grenzen für das Leben.

Lernen und Leisten

In der Jahrgangsstufe 5 bieten wir 3 Profilklassen an, MEX (Mathematik-Experimentieren), den deutsch-englisch bilingualen Bildungsgang und LIT (Literatur-Theater). Die 1. Fremdsprache ist Englisch, gefolgt in der Jahrgangsstufe 6 von Lateinisch oder Französisch als 2. Fremdsprache.

In der Mittelstufe der wählen unsere Schülerinnen und Schüler die 3. Fremdsprache Französisch oder Spanisch. Andere Wahlmöglichkeiten am Ende der Jahrgangsstufe 7 statt einer weiteren Fremdsprache sind die Wahlpflichtkurse Biologie/Chemie, Deutsch-Theater, Deutsch/ Kunst, Erdkunde/Politik, Informatik. Darüberhinaus entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe für evangelische, katholische Religion oder Praktische Philosophie. Am Ende der S I erwirbt die Schülerin oder der Schüler die Berechtigung zum Eintritt in die gymnasiale Oberstufe.

In der gesamten Schullaufbahn ist die Versetzung in die nächste Jahrgangsstufe der Regelfall. Um dies zu erreichen fördern und begleiten wir jede Schülerin und jeden Schüler bestmöglich nach ihren bzw. seinen individuellen Möglichkeiten. Dabei helfen verschiedene Instrumente am Goethe, zum Beispiel Maßnahmen der Begabten- und Hochbegabtenförderung, Förderkonzepte, unser Methodenkonzept oder der Einsatz verschiedener alter und neuer Medien. Insbesondere setzen wir auf die Entwicklung der Fähigkeiten der Selbstregulation und Selbstkontrolle (Lernen mit Freude).

Die dreijährige Oberstufe mit einer Einführungsphase (EF) und der zweijährigen Qualifikationsphase (Q1 und Q2) führt zum Mittleren Abschluss nach erfolgreich abgeschlossener EF und i.d.R. zur Zulassung zur Abiturprüfung und zum Erwerb des Abiturs. Die Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler spezialisieren sich und wählen Grundkurse und Leistungskurse. Das Goethe Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium bietet an: in der EF als neu-einsetzende Fremdsprache Spanisch, Vertiefungskurse nach Bedarf (z.B. M) und folgende Leistungskurse: D, E, M, Ge, Ek, Ku, Bi, Ph, Mu, und SW – in Kooperation mit dem Humboldt-Gymnasium. Informatik LK wird als Zentralkurs am Gerresheimer Gymnasium angeboten. Weitere Grundkurse, neben den Grundkursen der unter LK genannten Fächer, sind Geschichte bilingual, Sozialwissenschaften bilingual, Literatur, Philosophie, Sozialwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Chemie, Informatik, Sport, Zusatzkurse SW und Ge sowie folgende weitere Zentralkurse: I, Jap, Heb, Ru, Tü, Gr, jüdR. Unsere Projektkurs-Angebote sind zurzeit Theater, Kunst und Wirtschaft „Business-at-school“.

Nach den zentralen Lernstandserhebungen in der Jahrgangsstufe 8 und schriftlichen zentralen Prüfungen in der EF stellt die Abiturprüfung, die Abschlussprüfung zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, die höchste zentrale Schulprüfung dar. Wer nicht bis zur Abiturprüfung gehen will, kann prüfen lassen, ob er den schulischen Teil der Fachhochschulreife erreicht hat, um zum Beispiel ein Studium an einer Hochschule oder eine Fachausbildung anzustreben.

Für interessierte Schülerinnen und Schüler bieten wir den deutsch-englisch bilingualen Bildungsgang an. Das Abiturzeugnis des „Bilingualen Abiturs“ erhält dann folgenden Vermerk: „Name hat den bilingualen deutsch-englischen Bildungsgang von Klasse X bis zum Ende der Qualifikationsphase mit Erfolg besucht und die Abiturprüfung im Fach (bilinguales Sachfach) in englischer Sprache abgelegt.“ Als akkreditierte CertiLingua-Schule bietet das Goethe unseren Schülerinnen und Schüler mit dem Exzellenzlabel CertiLingua eine besondere Form der Zertifizierung bilingualer Kompetenzen an. CertiLingua steht für mehrsprachige, europäische und internationale Kompetenzen und wird ergänzend zum Abiturzeugnis an die Lernenden vergeben, die in mindestens zwei Fremdsprachen hohe Kompetenzen, bilinguale Sachfachkompetenzen auf Abiturniveau sowie europäische und internationale Handlungsfähigkeit nachweisen.

Lernen mit Freude

Heute wissen wir, dass das Lernen am besten über das „limbische System“, die funktionale Einheit unseres Gehirns von Emotion, Antrieb und Lernen, gelingt. Antrieb und Motivation unserer Kinder können auf verschiedenen Wegen angeregt werden. Bilder als ein Medium des Unterrichtens, das Anknüpfen an die Lebenswelten der Schülerinnen und Schüler oder Spiele sind einige mittlerweile gängige Beispiele dafür. Das Goethe-Gymnasium bietet Kreativität in allen Bereichen des Schullebens an, um unsere jungen Menschen anzusprechen. Insbesondere unsere Angebote des künstlerischen Schwerpunkts, Theater/Literatur, – mit dem Schülertheater-Festival „Maskerade“ oder „Maulhelden“ als Höhepunkt in jedem Jahr -, Kunst, – mit besonderen Projekten (als Unterrichtsprojekt, AG Projekt oder „Künstler-an-die-Schule Projekt) wie die Vernissage „Stadtleben-Großstadt“ im Sommer 2016 in der Matthäi-Kirche -, Musik, – mit Solistenkonzerte von unseren Schülern oder Weihnachts- und Sommerkonzerte als Höhepunkte in jedem Jahr -, Sport und Tanz, – mit Bühnenpräsentationen als Höhepunkt -, erfüllen diesen Anspruch. Aber auch die anderen Fächer, die originär nicht für kreative Ästhetik stehen, werden von kreativen Unterrichtsangeboten und Angeboten des „Lernens mit Freude“ durchdrungen.

Weitere dieser Angebote des „Lernens mit Freude“ am Goethe-Gymnasium mit ehemaligem Rethel-Gymnasium ergeben sich aus unseren schulischen Konzepten, wie der Begabtenförderung, der Studien- und Berufsorientierung (in den ersten Jahren heißt es aus Schülersicht eher „was kann ich gut?“ oder „was macht mir Freude, welche Interessen habe ich?“, später „was hat die Gesellschaft von meinen Stärken?“), des Fahrten- und Austauschprogramms oder des Sozialen Lernens mit „Lions Quest“. Besonders unterstützend für unsere Schülerinnen und Schüler, um möglichst verloren gegangene Freude wieder zu entdecken, ist das umfassende Beratungskonzept „BAG“. Seit 2016 wird das „Haus der Beratung am Goethe-Gymnasium“ durch einen weiteren Baustein ergänzt, die Schulsozialarbeit. Frau Ines Steggewentze arbeitet als unsere Schulsozialarbeiterin am Goethe eng mit den Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern zusammen.

Das Konzept der Selbststeuerung, das heißt sein Selbst kennen lernen und steuern lernen, die Freude am Erfolg entdecken und sich motivieren können, ist immer wieder für unsere Lernenden in Unterricht und Schulleben präsent. Unsere Schülerinnen und Schüler sind in Teilen gut darin, man muss sich nur anschauen, wie erfolgreich sie ihre Hobbys organisieren und leben können. Dort knüpfen wir an und helfen, dass die Lernenden ihre Erfahrungen aus der Freizeit auf schulische Belange übertragen und erfolgreich handeln können.

 Die Komponenten der Selbststeuerung, nach Maja Storch und Prof. Julius Kuhl, sind die Selbstregulation und die Selbstkontrolle. Faktoren der Selbstregulation sind Selbstbestimmung, positive Selbstmotivierung, Stimmungsmanagement, Selbstaktivierung, Selbstberuhigung, Entscheidungsfähigkeit, automatische zielbezogene Aufmerksamkeit und zielbezogene bewusste Aufmerksamkeit. Zur kognitiven Selbstkontrolle zählen Planungsfähigkeit, Vergesslichkeitsvorbeugung und Zielvergegenwärtigung; zur affektiven Selbstkontrolle zählen Misserfolgsbewältigung, Selbstdisziplin und `ängstliche´ Selbstmotivierung.

Einige Beispiele für solche Anknüpfungen sind Angebote mit besonderen Schülerfunktionen, z.B. Sporthelfer, Schulsanitäter oder Streitschlichter / Mediator, Arbeitsgemeinschaften (AGs), Projekttage und Wettbewerbe (z.B. Jugend debattiert, Sport-Stadtmeisterschaften, Mathe Olympiade oder „Business-at-school“).

Ein ganz besonderes Angebot des Goethe-Gymnasiums mit ehemaligem Rethel-Gymnasium ist unser schulpastorales Angebot, die Schulseelsorge. Schüler und Schülerinnen können ihr Selbst oder Andere erfahren, zu Wort oder zur Ruhe kommen, Freunde finden, Lehrern einmal anders begegnen oder die Ordnung des Stundenplans hinter sich lassen. Kern unserer Schulseelsorge ist der wöchentliche Schulgottesdienst für die Klassen 5 und 6. Darüberhinaus veranstalten wir eine eintägige Schülerwallfahrt für Interessierte aller Jahrgangsstufen, bieten Aktionen in der Adventsund Fastenzeit an und feiern, – wenn es von der Jahrgangsstufe gewünscht wird –, einen Abiturgottesdienst. Neben regelmäßigen Angebote finden einmalige Projekte statt, z.B. das Chorprojekt mit unseren fünften Klassen in der Adventszeit mit dem katholischen Kirchenmusiker, Solidaritäts-Aktionen für Eine-Welt-Projekte oder die Weihnachtswerkstatt.

Lernen durch Andere und mit Anderen

öffnet die allgemeinen und individuellen Grenzen der Schülerin und des Schülers zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Wir sind eine bunte Schule und erleben junge Menschen mit anderen kulturellen Hintergründen als Bereicherung für unser Schulleben.

So betrachten wir auch das Verhältnis zu unseren Schüler-Eltern. Die Zusammenarbeit ist eng, Kommunikation sehr wichtig, ob an ordentlichen Tagen wie Sprechtagen oder zu außerordentlichen Terminen, wenn die Dringlichkeit es erfordert. In entwicklungspsychologisch betrachtet „unruhigen“ Zeiten des Heranwachsens ist es zielführend, von unterschiedlichen Perspektiven auf die Heranwachsenden zu schauen.

In diesem Sinne ist Teamarbeit eine tragende Säule der Arbeit am Goethe. Wir, das Kollegium des Goethe-Gymnasiums aus Lehrerinnen und Lehrern, den Sekretärinnen und dem Hausmeister (und im weiteren Sinne der Dienstherr, die Bezirksregierung, und die kommunale untere Aufsichtsbehörde, das Schulverwaltungsamt der Stadt Düsseldorf) verstehen unsere Aufgabe, die Bildungs- und Erziehungsarbeit der jungen Menschen, als ein gemeinsames Projekt. Bei der Erfüllung der vielen einzelnen Aufgaben zählt, dass die Interessen und die Bedürfnisse der Mitglieder der kleineren Teams Berücksichtigung finden. Unsere Strukturen, wie parallele Klassenarbeiten und Klausuren, Teamsitzungen der Klassen- und Fachteams, sowie Regeln und Rituale helfen, dass die Grundlagen der Teamarbeit Fortbestand haben.

Andere Teams, die uns bereichern und zu unserem besonderen Schulprofil beitragen, ergeben sich aus der Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern, das Forum Freies Theater (FFT) Düsseldorf, das Düsseldorfer Schauspielhaus und Junges Schauspiel (D´haus), das Stahlzentrum mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl, das Tanzhaus NRW und die Leichtathletikabteilung des ART. Weiterhin sind wir eng verbunden mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und der Gesundheitskasse AOK. Jedes Jahr besuchen wir unsere Partner zu unterschiedlichen Anlässen, wie eine Tanzvorstellung mit begleitendem Workshop, ein Theaterbesuch mit Vor- oder Nachbearbeitung, ein Field Trip mit Betriebsbesichtigung zu einer Stahlfabrik, der Tag der offenen Tür im Stahlzentrum mit Max-Planck-Institut für Eisenforschung oder das Bewerbertraining mit dem Stahlzentrum (auf deutsch) oder der KPMG (auf englisch).

Wir sind überzeugt, dass außerschulische Lernorte in besonderer Weise die Motivation unserer Schülerinnen und Schüler fördern.

Bei all unserem Tun unterstützen uns zuverlässig und großzügig der Förderverein und die Vereinigung ehemaliger Rethel- und Goetheschüler und ermöglichen die Umsetzung unseres Schulprogramms.