Das Couch-Sommerkonzert
Liebe Schulgemeinde, liebe Freunde und Ehemalige des Goethe-Gymnasiums,
schön, dass Sie den Weg hierhin gefunden haben! Eigentlich würden wir Sie jetzt persönlich in der gut gefüllten Aula stehen begrüßen, präsentieren, was die Kinder und Jugendliche für die Zuhörer erarbeitet haben und uns entspannt auf den baldigen Sommerferienbeginn einstimmen. Sehr früh war klar, dass das in diesem Jahr nicht stattfinden würde! Aber ebenfalls ganz früh entstand die Idee, wenigstens einen digitalen Ersatz zu schaffen. Corona bedeutet zwar: Absolute Distanz halten! Das tun wir auch, aber wir wollen nicht zulassen, dass die Musik in Quarantäne geht. Und die heutigen Medien geben uns eine Chance, Ihnen weiterhin ein bisschen etwas aus dem der Musik anzubieten. Das ist nicht einfach, weil wir alle, wir Lehrerinnen und auch unsere Schüler*innen hier völliges Neuland betreten. Aber wir tun, was wir können, und versuchen unser Bestes – wissend, dass Sie wissen, dass wir wissen, dass all das nur ein Abklatsch des wahren Musikerlebnisses ist.
Wir haben für Sie einiges zusammengetragen: virtuelle Ensemblearbeit (Chöre, Orchester), Solobeiträge, teilweise aus dem ausgefallenen piano ’n friends-Konzert, digitale Produkte aus dem Distanz-Musikunterricht und auch eine Aufnahme eines ehemaligen Schülers, kurz vor der Theaterschließung entstanden. Hier ist also unser Musik-Notnahrung-Programm für Sie und für euch . Viel Freude beim Stöbern!
Ihre und eure Musiklehrerinnen
Heidrun Lang, Caroline Piffka und Osia Toptsi
Der Virtuelle Unterstufenchor
La Marmotte.
Das Lied von Ludwig van Beethoven,das einen armen Jungen, der auf Jahrmärkten sein Murmeltier herumzeigt, um davon seinen Lebensunterhalt zu verdienen, besingt, haben wir im Rahmen unseres Beethoven-Programmes als erstes einstudiert. Da lag es nahe, es für den ersten Versuch einer digitalen Zusammenkunft zu nehmen. Der Chorgesang ist a capella und wechselt sich mit den Solostrophen ab,
I Like the Flowers
Nachdem Technik einigermaßen beherrscht wurden, war klar, es muss ein echtes Gemeinschaftsprojekt für den Chor her. Was eignet sich da besser als ein Kanon? I Like the Flowers, von allen Kindern der Klassen 5-7 regelmäßig im Unterricht gesungen bot sich da, auch aufgrund des fröhlichen, frühlingshaften Inhalts an. Und eine schöne Klavierbegleitung sollte das ganze wie einen richtigen Chor aussehen lassen. Dank Frau Toptsi, die auch noch die Frühlingssonate von Beethoven im Vorspiel verarbeitet hat, können wir unseren ersten virtuellen Kanon mit Klavierbegleitung präsentieren.
Das Virtuelle Orchester
Ode an die Freude.
Inspiriert von den vielen „gemeinsam allein“ Projekten der großen Orchester , haben auch wir uns an ein solches Projekt gewagt. Im Rahmen des geplanten Beethoven-Schwerpunktes durfte natürlich auch die Ode an die Freude nicht fehlen. So waren alle Mitglieder des Orchesters eingeladen, ihren Part selbstständig einzustudieren und dann einzusenden. Mit Hilfe der Technik entstand aus den einzelnen Stimmen ein Orchesterklang.
Charpentier: Te Deum
Das nächste Stück für das Orchester bleibt im hymnischen Charakter: Es handelt sich um das Prélude aus dem Te Deum von Marc-Antoine Charpentier, einem französischen Komponisten des ausgehenden 17. Jahrhunderts. Seine Bekanntheit verdankt es der Tatsache, dass die ersten acht Takte des Präludiums als Erkennungsmelodie der Eurovision verwendet werden. Einige Mitglieder des Orchesters ließen sich beim Einsenden der Fotos von ihren Assoziationen zur Musik leiten.
Der Virtuelle Goethe-Chor
A Whole New World
A Whole New World ist ein Lied aus dem Disney Film Aladdin. Das Duett von Aladdin und Prinzessin Jasmin ist sowohl der Liebes- als auch der Titelsong des Films. Das Lied war eines der ersten, welches wir für das geplante Sommerkonzert einstudiert hatten und damit eines, das den Schülerinnen so bekannt war, dass sie es zu Hause alleine einsingen konnten. Begleitet wird das Lied bei uns von einem Klavier.
Solo-Beiträge
Nicht nur das Sommerkonzert ist wegen Corona-Pandemie zum Opfer ausgefallen, ein erstes Opfer war das Konzert piano ’n friends. Hier haben nun die Musiker*innen die Möglichkeit ihr Stück doch zu präsentieren: Sarina Schmidt, 9d präsentiert am Klavier einen Walzer von Chopin und Aylin Kabata, 9d spielt für uns aus ihrem heimischen Garten den Ungarischen Tanz Nr 5 von Brahms.
Der Abiturient Jakob Lingen und Bjarne Ruzicka, EF spielen für uns eine Eigenkomposition für Gitarre und Keyboard, die Fliesenfantasie. Das Stück stellt den Versuch dar, einen Moment einzufangen.
Jakob Bock, 6a spielt gleich drei Stücke für uns. Das erste ist eine Interpretation eines Stückes von Jakobs Lieblingsmusiker, dem kanadischen Pianisten und Komponisten Chilly Gonzales, Oregano. Das nächste Stück ist eine Improvisation über zwei Stücke, die er mal gehört hat, sich aber nicht mehr erinnern kann, was es war. Wie sie klangen, weiß er aber noch, daher ist nun ein Stück „aus eins mach zwei“ (faire un sur deux) entstanden. Das dritte Stück ist ein Stück des bekannten Filmkomponisten Ludovico Einaudi, Ora, wieder in der Interpretation durch Jakob
Aus dem Unterricht
Mein Instrument. Als der Lockdown kam, hatten die Schülerinnen und Schüler der 6d recherchiert und eine Menge über Bau, Geschichte, Spieltechnik und Tonerzeugung von Instrumenten gelernt. Als Abschluss sollten nun die Schülerinnen und Schüler ihr Wissen anwenden und vertiefen, indem sie den Bau eines Instrumentes aus einfachen Mitteln selbst planen und durchführen. Die Resonanz war überaus positiv; es wurde mit Begeisterung experimentiert und eifrig gebastelt.
Gnomus. Die Klassen 6c und 6d haben sich mit dem „Gnomus“ aus dem Werk Bilder einer Ausstellung des russischen Komponisten Modest Mussorgsky beschäftigt und sollten im Anschluss ihre Höreindrücke notieren, sich Gedanken über die Bewegungsart und das Aussehen des Gnoms machen und schließlich ein Bild des Gnoms zu malen, das die vom Stück erzeugte Stimmung wiedergeben soll.
Die Märchenmaschine. Die Kinder der Klasse 6a durften zu Beginn der Schulschließung ein Hörspiel online erstellen, das von Planet Schule bereitgestellt wird: Die Spur der Katzen. Den Kindern hat das viel Freude bereitet, einige von ihnen bemängelten allerdings, dass das Programm das Einbringen eigener Ideen nicht möglich macht. Eine Schülerin hat das angetrieben ein eigenes Hörspiel zu schreiben und aufzunehmen. Hier ist das überaus beeindruckende Ergebnis.
Und was macht eigentlich…
Anton Hipp? Der Abiturient von 2017 studiert inzwischen Dirigieren bei Prof. Rüdiger Bohn an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. In folgender Aufnahme können Sie ihn als Dirigent der Rumänischen Staatsphilharmonie Dinu Lipatti mit dem Tanz Nr 4. aus den Slawischen Tänzen op. 46 von Antonin Dvorak hören. Anton Hipp dirigierte das Orchester im Februar 2020 im Rahmen einer Kooperation der Musikhochschule mit dem Orchester der nordrumänischen Stadt Satu Mare.
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