Nachhaltige Landwirtschaft vor Ort

Nachhaltige Landwirtschaft vor Ort

Am 07.12.23 besuchte der Erdkunde LK der Q1, geleitet von Johannes Budde, den Bioland-Lammertzhof in Kaarst-Büttgen. Die Schüler:innen wurden herumgeführt von dem Landwirt Heinrich Hannen, der den ganzen Hof leitet.

Die Schüler:innen des Kurses trafen sich mit ihrem Fachlehrer um 9:00 am Eingang des Hofes. Dort wurden sie von Heinrich Hannen empfangen. Der zertifizierte Bio-Landwirt Heinrich Hannen hielt einen Vortrag, in dem er die Vorgeschichte und die Entstehungsgeschichte des Lammertzhofes den Schüler:innen erzählte.

Danach fing der Experte für ökologische Landwirtschaft an, die Schüler:innen durch das Hauptgebäude des Hofs zu führen. Er zeigte ihnen zuerst die Packstation des Lammerzhofes. Dort erklärte er ihnen, wie viele Pakete sie verpacken und an die Kunden verschicken, denn sie vertreiben Ihre Produkte unter anderem über eine sogenannte „Bio-Kiste“. Er erklärte hier im Detail das verfügbare Abonnement seines Hofes, bei welchen man in geregelten Zeitabständen Versorgungskisten erhält, die umweltfreundlich mit E-Bikes und Elektroautos ausgeliefert werden. Auf diese Weise soll eine möglichst regionale und saisonale Versorgung mit gesunden und nachhaltigen Nahrungsmitteln für Kunden:innen ermöglicht werden. Besonders in der Corona-Pandemie war die Anfrage so groß, dass sie zeitweise keine neuen Kund:innen mehr annehmen konnten, da alles per Hand abgepackt wird und somit die Nachfrage das Angebot überstieg.

Anschließend zeigte Heinrich Hannen den Schüler:innen den Außenhof, dazu gehörten ein überdachtes Feld mit Plane, ein großes Feld, auf dem kein aktiver Anbau betrieben wurde und anschließend ein Gewächshaus. Auch wenn zu dieser Jahreszeit nicht mehr viel vom Anbau zu sehen war, so erfuhren sie dennoch aus erster Hand, woher Bio-Lebensmittel kommen können und was alles zum Betrieb eines Bioland-Hofes gehört. Zum Glück konnte noch ein bisschen frisches Gemüse aus nächster Nähe begutachtet werdet, so zum Beispiel weißer Mangold, Feldsalat und auch Portulak. Einige Mutige trauten sich sogar, diesen für sie bisher unbekannten Salat zu probieren. Daraufhin brachte Herr Hannen den Schüler:innen das auf dem Hof vorliegende System mit der Kartoffelaussortierungsmaschiene näher und erklärte, wie die Kartoffeln vom Feld bis in den Verkauf und in die Biokiste kommen.

Zum Abschluss der Exkursion erlebten sie eine informierende Fragerunde, in welcher sie die Chance erhielten, abschließende Gedanken zum Hof, dem Vorgehen in der (ökologischen) Landwirtschaft und zu Herrn Hannen selbst zu stellen. Während der Schlussrunde wurden die Stimmen des Kurses durch zwei Schüler vertreten, welche die Exkursion mit geplant und auch vorbereitet hatten. Der gesamte Kurs schenkte dem Bauern zum Dank eine Auswahl an Bio-Honig aus der Region.

Somit wurde den Schüler:innen des Leistungskurses Geographie bei ihrer Exkursion das Thema über den Biolandbau durch eine reale Umgebung sowie mit Hilfe eines Experten mitsamt seiner gesammelte Erfahrung näher gebracht. Außerdem konnten sie durch diese Exkursion einen guten Abschluss zu ihrem Unterrichtsvorhaben über Agrobusiness finden, denn die im Unterricht entwickelte Leitfragen konnten ausführlich beantwortet werden. Darüber hinaus erhielten sie auch eine persönliche Einschätzung zur übergeordneten, in diesem Halbjahr vom Kurs untersuchten Problematik, wie die Ernährung der Zukunft bei einer steigenden Weltbevölkerung gesichert werden kann. Den Schüler*innen des Kurses hat die Exkursion äußerst gefallen und sie konnten sehr viele Informationen mitnehmen, die sowohl im weiteren Schulleben, als auch im privaten Alltag nützlich sind.

(von Lennox Egbobawaye, Sebastian Mycielski, Q1)

 

Johannes Budde

 

 

 

Exkursion zum Gasometer

Exkursion zum Gasometer

Ganz in der Nähe von Düsseldorf befindet sich das Ruhrgebiet; ein Gebiet geprägt von Stahl und Kohle während der Industrialisierung. Vor allem die „Gutehoffnungshütte“ in Oberhausen hat einen massiven Strukturwandel erlebt.

„Strukturwandel, die mit der marktwirtschaftlichen Dynamik verbundenen, mehr oder weniger stetigen Veränderungen der wertmäßigen Beiträge der einzelnen Wirtschaftszweige und Wirtschaftssektoren zum Sozialprodukt.“ ~ Bundeszentrale für politische Bildung

Die beiden Erdkundekurse der Q1 (LK und GK) machten sich zusammen mit Claudia Schall, Anja Roth und Johannes Budde am 15. März 2023 mit der Bahn auf nach Oberhausen, um sich den Strukturwandel einmal selbst anzuschauen, denn zuvor haben sie sich im Unterricht intensiv mit dem Thema „Wirtschaft im Wandel“ beschäftigt.

Beide Kurse haben eine Führung von Frau Mohr bekommen. Die Basis ihres Vortrags bildete eine Fotografie über das Gelände der Gutehoffnungshütte aus dem Jahr 1952. Dort war bis 1990 einer der größten Bergbau- und Hüttenbetriebe. Bemerkenswert daran ist, dass auf dem Gelände auch hochrangige Manager gewohnt haben. Diese haben in ihrem Garten Gemüse angebaut. Man stelle sich aber bitte vor, dass das ganze Gebiet von Ruß und Smog durchzogen war, was durch die Maschinen und Hochöfen ausgestoßen wurde.

Des Weiteren ist der Gasometer entstanden, weil die Menschen festgestellt hatten, wie viel Gas beim Produzieren von Stahl als Abfallprodukt entsteht. Das Gas kann somit anderweitig genutzt werden. Im Gasometer wurde dieses dann zwischengelagert. Gas hat als Eigenschaft sich im ganzen Raum auszubreiten, sodass nicht sichtbar war, wie viel Gas sich im Gasometer befand. Daher war der Gasometer ein sogenannter Schwebegasbehälter. Eine Betonplatte lag auf dem Gas auf, und man wusste, wie viel Gas sich darin befand, wenn die Gasmenge stieg und die Platte hochdrückte.

Jetzt stellt sich nur die Frage, was ist aus der Gutenhoffnungshütte geworden?

Heute ist das Gebiet vom tertiären Sektor geprägt, was bedeutet es ist geprägt von Dienstleistungen (Einzelhandel, Freizeitattraktionen, Gastronomie). Unter anderem ist es bekannt für das Centro, SeaLife, Legoland, ein Kino, die Promenade und die Coca-Cola Oase, die sich im Centro befindet. Der Gasometer selbst wird für Ausstellungen genutzt. Seit Oktober 2021 ist dort die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ zu sehen, die auf drei Stockwerke verteilt ist.

zu Fotos!

Erdgeschoss: Im Erdgeschoss befindet sich ein großes Panoramabild, das das Areal der Gutehoffnungshütte vor dem Strukturwandel zeigt. Im Erdgeschoss befinden sich ebenfalls viele Bilder, die die schönen Seiten der Natur vor dem Klimawandel zeigen.

Ebene 1: Ein Stockwerk höher werden die Folgen des Klimawandels anhand von Tierbildern dargestellt. Diese beschäftigen sich jeweils mit unterschiedlichen Themen, wie zum Beispiel der Verschmutzung der Ozeane oder den Waldbränden in Australien.

Ebene 2: Ganz oben befindet sich eine sehr große Weltkugel, die in der Luft schwebt. Auf dieser wird ein 17-minütiges Video abgespielt, das unter anderem die verschiedenen Handelsströme per Schiff und Flugzeug von 2018-2019 zeigt. Von dieser Ebene aus kann man auch mit einem Aufzug nach oben aufs Dach fahren oder man nimmt die Treppe, die sich draußen am Gebäude befindet.

Einen Eindruck von der Ausstellung können Sie erhalten, wenn Sie auf das Bild oben klicken.

(von Madleen Baumann, Nathalie Link und Johanna Overlack, Q1 EK LK)

 

Claudia Schall Johannes Budde
Exkursion zu Stadtentwicklungsprozessen

Exkursion zu Stadtentwicklungsprozessen

Als Abschluss einer Unterrichtsreihe zu Stadtgeographie unternahmen die beiden Erdkunde-Grundkurse der Q2 unter der Leitung von Johannes Budde, begleitet von den Referendarinnen Elena Frangou und Anja Roth, eine Tagesexkursion durch Düsseldorf, um die Thematik „Stadtentwicklungsprozesse im Nahraum“ exemplarisch zu erfassen. Das Besondere bei dieser Exkursion war die hohe Eigenständigkeit der Schüler:innen, da diese als eine Mischung aus Spurensuche, Arbeits- und Überblicksexkursion einzelne ausgewählte Standorte in Düsseldorf selbständig vorbereitet hatten. Im Vorhinein haben sie ihr Konzept für den Standort ausgearbeitet und vor Ort dann zuerst ihre Mitschüler:innen kurz über die Besonderheiten des Standortes informiert, bevor diese dann kleinere Aufgaben zu bewältigen hatten. Das hohe Engagement und die Vielfältigkeit der von den Schüler:innen gewählten Themen und Methoden war dabei bemerkenswert.

Gestartet ist die Exkursion um 8 Uhr in Gerresheim, wo die ehemalige Glasfabrik inklusive der Freifläche hinsichtlich der historischen wie aktuellen Bedeutung für den Stadtteil analysiert und beurteilt wurde. Danach haben wir uns die Auswirkungen der Gentrifizierung in Flingern im direkten Schulumfeld an der Ackerstraße angeschaut. Hierfür sollten die Lernenden verschiedene Rollen der Nutzer:innen des Stadtviertels einnehmen, wie beispielsweise Künstler:innen, Einwohner:innen und Investor:innen und aus diesen Perspektiven Zukunftsvisionen für das Viertel entwickeln.

Nachdem der revitalisierte Wohnkomplex „Le Flair“ auf dem Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs in Derendorf besichtigt wurde, lag der Fokus auf der Innenstadt, wo neben der Suche nach „places to be“ rund um den Kö-Bogen 2 unter anderem auch eine weitere Besonderheit von Düsseldorf thematisiert wurde: Düsseldorfs Gated Community – Das Andreasquartier. Hier konnten die Jugendlichen spontan noch eine Führung des Portiers bekommen mit Hintergrundinformationen, wie beispielsweise, dass die Kaltmiete einer 40m² Wohnung um die 3000€ liegt.

Die Exkursion endete mit einer Expertenführung durch den Medienhafen von der Leiterin des Düsseldorfer Zentrums für schulpraktische Lehrerbildung Dr. Anke Philipp. Die ehemalige Erdkundelehrerin legte auch hier den Fokus auf die Veränderungen der Nutzung des Hafengebietes in den letzten Jahrhunderten, wobei die Lernenden diese aktiv anhand von historischen Bildern gekennzeichnet haben.

Aufgrund des größtenteils eigenständigen Lernens vor Ort konnten die Schülerinnen und Schüler das aus dem Unterricht Gelernte in einem ihren bekannten Umfeld anwenden und somit das Klassenzimmer mit ihrer Lebenswelt verknüpfen.

(von Elena Frangou & Anja Roth (Referendarinnen))

 

Johannes Budde
Chinakohl vom Niederrhein – Nachhaltige Landwirtschaft hautnah miterleben

Chinakohl vom Niederrhein – Nachhaltige Landwirtschaft hautnah miterleben

Die Message scheint angekommen zu sein: Ein bewussterer Umgang mit unseren begrenzten Ressourcen wird immer wichtiger, für jede:n von uns. Besonders beim Thema „Ernährung“ ist einerseits in unserer globalen Gesellschaft noch viel Spielraum offen, andererseits ist die Hürde für Einzelpersonen, selbst einen Teil zu einer nachhaltigeren Welt beizutragen, oft gar nicht so hoch wie gedacht. Um also bereits frühzeitig Handlungswege aufzuzeigen, führt die schulische Laufbahn für viele Schüler:innen bei uns über einen Besuch auf dem Bioland Lammertzhof in Kaarst bei Neuss. Dort konnte auch in diesem Winter wieder erkundet werden, wie einige unserer Lebensmittel vom Saatgut bis zu uns auf den Tisch gelangen – und das in vielen Bereichen bereits klimaneutral, vor allem aber auch ökologisch.

Ein Highlight der Q1-Geographie-Exkursion war diesmal allerdings das live Erlebnis der hofeigenen Wildjagd auf den umliegenden Feldern – mitsamt Begutachtung eines erlegten Hasen, bei dessen Anblick sicher einigen die Lust auf Fleisch vergangen ist. Zum Glück klärten auch hier die Hofbesitzer unsere große Gruppe Jugendlicher auf, weshalb eine solche Jagd durchaus mit Aspekten des Naturschutzes zu vereinbaren ist, ja sogar einen aktiven Umweltschutz in einer Nutzlandschaft darstellt. Herr Hannen Senior und Junior nahmen sich über den gesamten Besuch hinweg auch diesmal wieder ausführlich Zeit, über biologisch-nachhaltige Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels zu informieren und alle Fragen nach einer Ernährungssicherung bei einer steigenden Weltbevölkerung aus ihrer Sicht zu beantworten, oder zumindest Impulse zum Nachdenken für die Schüler:innen und ihre Lehrkräfte zu setzen.

 

Johannes Budde