Das Goethe Gymnasium hatte die einmalige Möglichkeit vom 8. bis zum 12. Juli 2019 am Space Camp in Huntsville, Alabama teilzunehmen und die Faszination Raumfahrt während des „International Space Camps“ zu erleben. Sowohl Lehrer als auch Schüler aus allen Herrenländer – so z.B. Australien,Neuseeland, Costa Rica, Belgien, Österreich, Wales, England – konnten in bunt zusammengesetzten Gruppen verschiedene Aspekte des Astronautentrainings auf dem Gelände des U.S. Space and Rocket Centers hautnah erleben.
So gab es u.a. neben der Möglichkeit nur ein Sechstel der Schwerkraft mittels eines speziellen Stuhls zu erfahren auch die Gelegenheit, einen Multi-Axis-Trainer zu benutzen, der das Gefühl simulieren soll, das Astronauten beim Wiedereintritt in die Atmosphäre haben. Neben der körperlichen Fitness spielten auch Faktoren wie Teamfähigkeit, schnelle Auffassungsgabe, hohe Konzentrationsfähigkeit und Entschlossenheit eine wesentliche Rolle beim Höhepunkt des Trainings: die mehrstündige simulierte Space Shuttle Mission. Dabei wurde die Gruppe aufgeteilt. Ein Teil übernahm die Aufgaben der Wissenschaftler und Techniker der ISS, andere flogen das Space Shuttle und ein weiterer Teil übernahm Mission Control. Das Space Shuttle brachte Cargo und neue Crew zur ISS, während dort Experimente durchgeführt wurden, die von der Mission Control überblickt wurden.
Da der Weltraumflug nicht ohne Tücken ist, mussten die einzelnen Teams immer wieder Probleme oder Anomalien während der Mission meistern, um alle sicher und gesund zur Erde zurückzubringen. Darüber hinaus sammelten die Teilnehmer in praxisorientierten und spielerischen Workshops Erfahrungen auf dem Gebiet der Technologie, Mathematik, Wissenschaft und des Maschinenbaus – so musste z.B. ein Hitzeschild für ein rohes Ei entwickelt werden, das einem Bunsenbrenner aus nächster Nähe für 3 Minuten standhalten musste. Wie in der echten Raumfahrt war durch Kostenzwänge und Zeitdruck die Kreativität gefordert. Inhaltlich abgerundet wurde dieser Teil des Trainings durch spannende und informative Vorträge von NASA Mitarbeitern, die einen tiefen Einblick in die Projekte der Zukunft (Stichwort „bemannte Mondlandung“) sowie die logistischen und technischen Herausforderungen dieser Umsetzung boten und allerhand Detailwissen zu Aspekten wie Raketenantriebtstechnologien, Brennstoffen, Energieeffizienz und vielem mehr bereithielten.
Auch hier wartete das Space Camp mit einem echten Highlight auf: Die Astronautin Wendy B. Lawrence, die selbst an vier Mission der NASA im Weltall teilgenommen hat, gab einen hautnahen Erfahrungsbericht über das Leben auf einer internationalen Weltraumstation (in ihrem Fall der Mir) und all die kleinen und großen Lösungen für die Tücken der Schwerelosigkeit, das Gefühl beim Start einer Rakete, den Essensplan von Astronauten und viele andere aufschlussreiche Details.
All dies wurde möglich gemacht durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Patenschaft von Thomas Jarzombek, der als Koordinator der Bundesregierung für Luft- und Raumfahrt das Goethe Gymnasium als passende Schule für das Anforderungsprofil des Space Camps, sehr gute Englischkenntnisse sowie ein Fokus auf MINT – Fächer, ausgesucht hat. Neben all dem neuen Wissen werden insbesondere auch die Kontakte, die während der ereignis- und lehrreichen Woche in Hunstville geknüpft worden sind, in langer und vor allem guter Erinnerung bleiben.
Auch die Rheinische Post, sowie die Westdeutsche Zeitung berichteten über dieses außergewöhnliche Abenteuer. Klicken Sie auf die Links, um die Beiträge zu lesen.