Am 15. März 2019 hatten 45 Schülerinnen und Schüler des Biologie Leistungskurses von Dr. Tech sowie Interessierte aus zwei Grundkursen von Frau Joos Gelegenheit, am Universitätsklinikum Düsseldorf Einblicke in die aktuelle Stammzellenforschung zu gewinnen. Die José Carreras Stammzellenbank des Universitätsklinikums und Professorin Dr. Gesine Kögler vom Institut für Transplantationsdiagnostik und Zelltherapeutika hatten einen Tag der offenen Tür organisiert, der sich mit seinem Angebot speziell an Schüler der Klassen EF bis Q2 richtete. Der Ausflug unterstützte den Unterricht in anschaulicher Weise. Der Stand der Forschung und die Verfahren konnten so aktuell präsentiert werden, wie das mit einem Schulbuch nie möglich gewesen wäre.

Nach einer einleitenden kurzen Vorlesung durch Professorin Dr. Kögler konnten die Schülerinnen und Schüler in vier Stationen erfahren, wie verschiedene Stammzellentypen aus Nabelschnurblut entnommen werden, welche Verfahren zur Bestimmung geeigneter Spenderzellen angewendet werden, wie Spenderzellen zur Transplantation aufbereitet werden und schließlich, wie diese gelagert und an Patienten in aller Welt verschickt werden können. Besonders spannend war die erste Station, an der die Schülerinnen und Schüler die ersten Schritte zur Gewinnung von blutbildenden Stammzellen selbst durchführen konnten. Durch fachkundige Erklärung und Unterstützung von Bachelor- und Masterstudenten gelang die Vorbereitung verschiedener Proben, die später durch Zentrifugation und Markierung mit magnetischen Nano-Partikeln zur weiteren Untersuchung präpariert wurden.

Neben den fachlichen Informationen waren die verschiedenen Ausbildungsgänge ebenfalls interessant, denn die Exkursion sollte auch der Berufsfelderkundung dienen. So konnten die Schülerinnen und Schüler z.B. erfahren, dass neben medizinisch-technischen Assistenten (MTAs) auch chemisch-technische Assistenten (CTAs) an entscheidenden Stellen der Verfahren arbeiteten. Aber auch Universitätsstudiengänge wie Biochemie und Genetik waren vom Bachelorstudenten bis zur promovierten Biologin vertreten.

Zum Schluss erfuhren die Schülerinnen und Schüler auch etwas über die ethische Dimension der Forschung, denn hier werden Stammzellen nicht wie bei anderen Forschungszweigen aus Blut gewonnen und dabei wird kein Lebewesen geschädigt. Im Gegenteil, durch unkomplizierte Verfahren kann jeder, der volljährig ist, zum Stammzellenspender werden und damit Leben retten: anämische Erkrankungen, Blut-oder Knochenmarkskrebs und achtzig weitere Erkrankungen der  blutbildenden Organsysteme können durch Stammzellenspenden therapiert werden. Mit der Aktion „Lolli for life“ kann man sich als Spender registrieren lassen. Der Kern des Lollies ist ein Wattestäbchen, mit dem man Mundschleimhautzellen problemlos entnehmen kann. Diese Probe kann mit dem beigelegten Freiumschlag an die Stammzellenbank geschickt werden, die die Zellen auf Eignung untersucht. Das Angebot wurde von den Schülerinnen und Schülern begeistert genutzt – so konnte die Exkursion mit einer weiteren praktischen Erfahrung gewinnbringend beendet werden.

Nick Decius

 

Michael Tech