Willkommen in Venezuela! Aus kaum einem anderen Land stammen so viele Schönheitsköniginnen. Die Verehrung, die die Venezolaner ihren Schönheitsköniginnen entgegenbringen, zeigt sich auch in ihrer Küche. So wurde die „reina pepiada“, eine der vielen Füllungen für die Arepas – das sind etwas dickere Maistortillas – Susana Dujim, der Miss Venezuela und Miss World in 1955, gewidmet.

Dieses amüsante Detail verriet uns Patricia Linares, die mit den fortgeführten Spanischkursen aus der 9. und 10. Klasse sowie der Einführungsphase an zwei Vormittagen im Juli die typischen Arepas kochte und uns einen interessanten Einblick in die Esskultur ihres Landes bot. So erfuhren wir zum Beispiel auch, dass nicht überall in Lateinamerika das Essen mit scharfem Chili gewürzt wird, Mais eines der Grundnahrungsmittel ist wie bei uns Weizen und zwischen Venezuela und Kolumbien ein Wettstreit besteht, wer denn nun die Arepa erfunden hat.

Aber eigentlich stand bei diesem Kurs mal nicht wie in der Schule die Theorie im Vordergrund, sondern die Praxis. Und so machten sich die Schüler unter Anleitung von Patricia und ihre Tochter ans Werk. Sehr engagiert wurde da in der Lehrküche des ASG-Bildungsforums Gemüse geschnibbelt, Avocados zerquetscht und Hähnchenfleisch kleingerupft, um unterschiedliche Füllungen für die Arepas zu kochen. Ganz zu Beginn mixten die Schüler noch die Zutaten für Quesillo zusammen, eine Art Flan oder Pudding, und kochten aus Panela (Melasse aus Zuckerrohr) und sehr viel Zitronensaft eine Limonade.

Nach zwei Stunden am Herd konnten wir uns dann endlich an den Tisch setzen. Aber vorher musste noch in der Küche aufgeräumt werden, was unter den Klängen von lateinamerikanischer Musik und Hilfe aller jedoch ganz schnell gelang.

Als wir dann unsere erste Arepas gefüllt und gegessen hatten, waren sich alle ziemlich einig: Es schmeckt sehr lecker! Und so ging schließlich ein rundum gelungener Projekttag zu Ende.

Die Fachschaft Spanisch bedankt sich beim Förderverein, der den Kurs finanziert hat. Wir hoffen, dass auch in Zukunft solche Projekte möglich sein werden, um den Schülern authentische Begegnungen mit der Kultur der Länder zu bieten, deren Sprache sie erlernen.

 

Susanne Mannmäusel