Jugend debattiert
Mehr als nur ein Wettbewerb!
Eine Demokratie braucht kritische Fragen. Sie braucht Menschen, die aufstehen, ihre Meinung sagen und sich mit der Meinung anderer auseinandersetzen. Sie braucht Menschen, die fair und sachlich diskutieren, die reden und auch zuhören können.
Im Unterrichtsgespräch und in der Auseinandersetzung um Schulbelange zeigt sich oft, dass es an diesen Kompetenzen mangelt. Besonders gut können sie im Politik- und Sozialwissenschaften-Unterricht vermittelt werden. Deshalb hat die Fachkonferenz Politik/Sozialwissenschaften beschlossen das Projekt „Jugend debattiert“ in den schulinternen Lehrplan der Jahrgangsstufe 8 aufzunehmen.
Das Projekt beginnt als 6 – 10stündige Unterrichtsreihe in der ganzen Klasse. Alle lernen die Regeln von „Jugend debattiert“, lernen ihre Meinung strukturiert und gut formuliert darzustellen. Die Themen, die debattiert werden , z. B. „Sollen Schulhöfe videoüberwacht werden?“ werden von den Schülern selbst vorgeschlagen und ausgewählt. Bei jeder Debatte gibt es die Rollenverteilung 4 Schüler und Schülerinnen debattieren eine Frage, alle anderen arbeiten als Juroren, die die Debattierenden nach vier Kriterien beurteilen: Sachkompetenz, Ausdrucksfähigkeit, Gesprächsfähigkeit und Überzeugungskraft.
Die Themen des Wettbewerbs werden etwa eine Woche vorher bekannt gegeben, damit die Teilnehmer Zeit zum Recherchieren und Strukturieren des Gefundenen haben. Der Wettbewerb findet getrennt nach zwei Altersstufen statt, der Sekundarstufe I und der Sekundarstufe II. Die erste Stufe ist der schuleigene Wettbewerb, dessen Sieger die Schule im Regionalwettbewerb der Region Düsseldorf und Umgebung vertreten. Weitere Stufen sind der Landeswettbewerb NRW und schließlich der Bundeswettbewerb, der jedes Jahr im Juni oder Juli in Berlin stattfindet.
„Jugend debattiert“ ist ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und diverser anderer Stiftungen. Es steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Kooperationspartner sind die Kultusministerien und die Kultusministerkonferenz der Länder.
Die Schüler und Schülerinnen des Goethe-Gymnasiums waren bisher durchweg gut vorbereitet zu den Regionalwettbewerben gekommen. Meist gelang es mindestens einem Schüler bzw. einer Schülerin unserer Schule das Finale der besten vier zu erreichen. Inzwischen sind auch schon viele Goethe-Schüler und -Schülerinnen in den Genuss eines Rhetorikseminars gekommen. In der Regel gab es dann in der Landesqualifikation nur einen Platz im Mittelfeld. Julie Doughan (damals Jg.11) brachte uns bisher den meisten Ruhm ein, denn sie wurde Zweitbeste der Landesqualifikation von NRW und vertrat unsere Schule dann im Landesfinale, welches im feierlichen Rahmen des Düsseldorfer Landtages stattfand. Inzwischen ist es auch so weit, dass viele ältere, im Projekt erfahrene Schüler den Neulingen aus der 8. Klasse bei der Vorbereitung auf den Wettbewerb helfen können.
Das Goethe-Gymnasium ist seit 2003 Netzschule von „Jugend debattiert“. Wer mitmachen möchte, muss allerdings seine Klasse oder seinen Kurs überzeugen mitzumachen. Eine Einzelteilnahme am Wettbewerb ist auch möglich, wenn man die Regeln vorher in der Klasse oder einem Kurs gelernt hat.