Bilinguale Klassen

zur englischen Version

Was heißt „Bilingual“?

Eine „bilinguale Klasse“ lernt in Stufe 5 und 6 verstärkt Englisch (zwei Wochenstunden mehr als üblich). Zwei Jahre später beginnt der englischsprachige Sachfachunterricht. Englisch wird dann nicht mehr nur als Fremdsprache gelernt, sondern auch schon früh in seiner Rolle als praktisches Verständigungsmittel erlebt. Im Unterschied zu „internationalen Schulen“ erteilen bilinguale Zweige aber die meisten Fächer des Stundenplans weiterhin in deutscher Sprache. Bilingual heißt also: Lernen in zwei Sprachen.

Was spricht für Bilingual?

  • Als unbestrittene Weltsprache dringt Englisch in immer mehr Bereiche vor: Wirtschaft, Hochschule, Internet.
  • Insbesondere ein Studium – gerade auch in den Natur-, Betriebs- und Rechtswissenschaften – verlangt gute Englischkompetenzen.
  • In vielen Konzernen ist Englisch heute die Sprache auf der Führungsebene.
  • Die vertiefte Beschäftigung mit dem englischen Sprachraum und seinen Kulturen, aber auch die Darstellung z.B. deutscher Geschichte in ausländischen Lehrbüchern führt zum kritischen Vergleich mit unseren eigenen Erfahrungen und Sehweisen.

Wie sieht der bilinguale Sachunterricht aus?

Inhalte:
Der Unterricht im Fach Englisch und in den einzelnen Sachfächern folgt den Vorgaben der Richtlinien und Lernpläne des Landes. Für die englischsprachige Erdkunde und Geschichte gibt es zusätzliche Vorgaben aus dem Schulministerium. Es wird darauf geachtet, dass auch die deutschen Fachbegriffe vermittelt werden. Im Englischunterricht der Erprobungsstufe werden bestimmte Wortfelder vertieft erarbeitet und einige Grammatikkapitel vorgezogen.

Lehrer:
Alle im bilingualen Zweig eingesetzten Lehrer haben sowohl Englisch als auch das entsprechende Sachfach studiert. Sie bilden sich zudem regelmäßig fort.

Bewertung:
Die bilingualen Sachfächer sind (in den Klassen 5 bis 9) so genannte mündliche Fächer. Im Vordergrund stehen eindeutig das fachliche Können und die Qualität der Mitarbeit im Unterricht. Die Leistung im sprachlichen Bereich wird aber ebenso angemessen berücksichtigt.

Was ist bei der Entscheidung „Bilingual“ zu bedenken?

Prinzipiell ist jedes lernbereite Kind, das die Voraussetzungen für den erfolgreichen Besuch eines Gymnasiums erfüllt, im bilingualen Zweig willkommen; wir beraten Sie gerne. Die Fortschritte Ihres Kindes im Englischunterricht der Grundschule geben sicher erste Hinweise, ob die Entscheidung für eine bilinguale Klasse zu empfehlen ist. Auch besonders gute Leistungen im Bereich Deutsch haben sich als günstige Voraussetzungen für den bilingualen Zweig erwiesen.
Zu bedenken ist, dass die erhöhte Wochenstundenzahl eine längere Konzentrationsfähigkeit gerade in den Anfangsklassen 5 und 6 erfordert.

Wie sind die bisherigen Erfahrungen mit dem bilingualen Zweig?

Seit 1990 richten wir in der Jahrgangstufe 5 zwei bilinguale Klassen ein, die bis zum Ende der Sekundarstufe I bestehen bleiben. Die Zahl der Wechsler ist sehr gering. Die Anmeldung zum bilingualen Zweig gilt zunächst für fünf Jahre, zu Beginn der Oberstufe entscheidet man neu.

Im Fach Englisch zeigt sich bald ein deutlicher Vorsprung der bilingualen Schüler, im Sachfachunterricht ab Klasse 7 ergibt sich das gesamte übliche Notenspektrum. Ohne Mit- und Nacharbeit geht es natürlich nicht, aber es lohnt sich: die Abiturprüfungen im englischsprachigen Sachfach beeindrucken immer wieder. Mit dem Abiturzeugnis wird ein bilinguales Zertifikat überreicht, das z.B. bei Bewerbungen von Vorteil sein kann.

Die anderen Fremdsprachen (Französisch, Latein, Spanisch) können von allen bilingualen Schülern frei gewählt werden.
Sollte ein Ortswechsel notwendig werden: allein in NRW gibt es mehr als 100 weiterführende Schulen, die ebenfalls bilingual-englisch unterrichten.